Frag doch einfach ChatGPT: Was hinter dem neuen Helferchen steckt und was das für uns bedeutet

Eigentlich wollte unsere Redakteurin Marie-Louis Kindsvater den Teasertext und die Einleitung von ChatGPT allein schreiben lassen, allerdings neigt das Sprachmodell offenbar ein wenig zur Überheblichkeit: „ChatGPT: Wo Heiterkeit auf Hyper-Intelligenz trifft! Schnallen Sie sich an für eine Achterbahnfahrt voller Lacher und Intelligenz, denn ChatGPT definiert die KI mit seiner komödiantischen Genialität und seinem Scharfsinn neu. Machen Sie sich bereit zum LOLen und Staunen!“ Okay. Sie wusste nicht mal, dass es so etwas wie das Wort „LOLen“ gibt.

Als ChatGPT veröffentlicht wurde, schlug es sofort große Wellen. Wir konnten erneut bezeugen, welche enormen Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz gemacht wurden. Denn die neue Spielerei hat so einiges auf dem Kasten. Egal ob Hausarbeiten schreiben, Cocktail-Rezepte erstellen oder Informatikprobleme lösen, die Möglichkeiten sind zahllos. Sogar diverse Studiengänge soll er schon bewältigen können. Mittlerweile ist der Chatbot eher zu einer Art Alltagshilfe für viele Menschen geworden. Campuls hat für euch recherchiert: Was ist ChatGPT eigentlich? Wo hat das Sprachmodell seine Probleme? Und wie wahrscheinlich ist es, dass ChatGPT die Weltherrschaft an sich reißt (der hoffentlich besser ist als ChatGPTs Intro)?

Was ist ChatGPT?

Der von OpenAI erschaffene Chatbot heißt ausgeschrieben „Chatbot Generative Pre-trained Transformer“ und ist eine Art textbasiertes Dialogsystem, das auf maschinellem Lernen beruht. Du stellst eine Frage oder Aufgabe, ChatGPT antwortet. 

Wer steckt dahinter?

OpenAI ist ein Unternehmen aus den USA, welches künstliche Intelligenz (KI) erforscht. Ziel ist es, KIs auf Open-Source-Basis für die breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Weiterhin ist eine freie Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftler:innen und Institutionen angedacht, um die Forschung voranzutreiben. Finanziert wird das Vorhaben von Spenden, unter anderem von Microsoft und Elon Musk. Des Weiteren setzt sich OpenAI aktiv mit möglichen Risiken durch künstliche Intelligenz auseinander.

Wie funktioniert das Zeug?

Das schreibt es selbst dazu:

„ChatGPT ist ein großes, von OpenAI trainiertes Sprachmodell, das eine Variante der Transformer-Architektur verwendet. Es wird anhand großer Mengen von Textdaten aus dem Internet trainiert und lernt dabei Grammatik, Syntax und Semantik. Anschließend wird es auf spezifische Aufgaben, wie Chatbot-Konversationen, feinabgestimmt. Während der Unterhaltungen generiert er Antworten auf der Grundlage seines vortrainierten Wissens und der Feinabstimmung durch Mustervergleich, Sprachmodellierung und Kontextwissen. Allerdings hat er kein echtes Verständnis oder Bewusstsein wie ein Mensch, und seine Antworten können Fehler oder Verzerrungen enthalten. OpenAI hat Sicherheitsvorkehrungen getroffen, aber Vorsicht und kritisches Denken sind bei der Verwendung der Antworten des Modells dennoch erforderlich.“

Unsere Redakteurin Marie-Louis hat für einen Selbstversuch ChatGPT ausprobiert. Foto: Marie-Louis Kindsvater.

Limitationen

Vorangegangene Chatbots wie TayTweets (@TayandYou) haben doch einige Probleme gezeigt. Die KI von Microsoft hat es 2016 beispielsweise geschafft – durch Twitter trainiert – innerhalb von weniger als 24 Stunden vom Niveau einer Teenie-Nutzerin zum Neo-Nazi zu werden. 

Dieses Problem soll ChatGPT nicht mehr haben. Auf die Frage, ob es beispielsweise rassistisch sei, antwortet der Bot wie folgt:

„Als ein von OpenAI entwickeltes KI-Sprachmodell bin ich darauf programmiert, mich an strenge Richtlinien und ethische Standards zu halten, wozu auch gehört, dass ich mich nicht an irgendeiner Form von Diskriminierung, einschließlich Rassismus, beteilige. Rassismus ist inakzeptabel und verstößt gegen die Grundsätze der Fairness, Gleichheit und des Respekts für alle Menschen, unabhängig von ihrer Rasse, ethnischen Zugehörigkeit oder Herkunft.

Als KI habe ich keine persönlichen Überzeugungen, Meinungen oder Emotionen. Ich bin ein neutrales Werkzeug, das Antworten auf der Grundlage der mir zur Verfügung gestellten Daten und der Muster, die ich aus meinen Trainingsdaten gelernt habe, erzeugt. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass KI-Modelle unbeabsichtigt Verzerrungen übernehmen können, die in den für das Training verwendeten Daten vorhanden sind, und es werden Anstrengungen unternommen, um solche Verzerrungen zu mildern und zu minimieren.“

Trotz dieser Verbesserung gibt es noch einige Dinge, die dem Sprachmodell nicht möglich sind. Zum einen sind alle Informationen, die in die KI eingespeist wurden, nur bis zum Jahr 2021 aktuell. Informatioen und Ereignisse, die sich danach zugetragen haben, können daher nicht zuverlässig erfragt werden. Zudem sind einige kontextuelle Konversationen sowie auch Humor oder Sarkasmus eher schwierig zu generieren (glaubt mir, ich habe es versucht) und ebenfalls für den ChatBot schwierig zu verstehen. 

Ebenso sind natürlich einige spezifisch menschlichen Fähigkeiten nicht möglich. Das umschließt Dinge wie emotionale Intelligenz (das Ding ist kein Therapeut, bitte versucht das auch nicht) und erklärt einem auch immer und immer wieder, dass es keine persönlichen Meinungen, Gedanken oder Bedürfnisse hat. 

Was bedeutet das für Studierende?

Ich muss euch leider enttäuschen. Eure Bachelor- oder Masterarbeit mit ChatGPT zu schreiben, wird eher schwierig. Zwar hat das Sprachmodell mehrfach Prüfungen in Studiengang Medizin in den USA bestanden, jedoch schnitt es beim bayerischen Abitur eher schlecht ab. Mit neun Punkten in Deutsch und zwei Punkten in Mathe schlägt sich ChatGPT eher mäßig. Zum Umschreiben von Texten, Erklären von Lösungsansätzen zu Problemen oder zur Recherche einfacher Themen kann der kleine Freund zwar nützlich sein, jedoch ist der ChatBot nicht unbedingt für seine extreme Genauigkeit bekannt und so würden sich leicht Fehler einschleichen. Und – ich weiß das hört man nicht gerne – aber in Klausuren und Vergleichbarem ist es ohnehin nicht möglich Hilfsmittel zu nutzen. Also würde ich eher dazu raten, ChatGPT zum Lernen zu nutzen. Tatsächlich kann man so gute Zusammenfassungen erstellen.

Für Bildungseinrichtungen ist es heute schwer, KI-generierte Texte und Arbeiten von selbständig Erfasstem zu unterscheiden. Es wird aktuell viel daran geforscht, Programme zu entwickeln, die Texte aus ChatGPT erkennen sollen. Momentan existieren schon solche, die zumindest die Wahrscheinlichkeit angeben, mit der eine Arbeit von einer KI verfasst wurde.

ChatGPT hat von unserer Redakteurin folgenden Auftrag bekommen. Foto: Marie-Louis Kindsvater.

Für eure Unterhaltung: Hier ist der Artikel, den ChatGPT geschrieben hat, unter der Aufforderung „Write a funny article about ChatGPT“ also „Schreib einen lustigen Artikel über ChatGPT“ in deutscher Version:

"Get Ready to ROFL with ChatGPT: Ihr schrulliger KI-Sidekick für endloses Lachen!"


Haben Sie genug von langweiligen Gesprächen, denen es an Humor fehlt? Brauchen Sie eine Aufmunterung, um Ihren Tag zu verschönern? Sagen Sie Hallo zu ChatGPT, dem KI-Begleiter, der Sie mit seinem Witz und Humor unterhält!

ChatGPT ist kein gewöhnlicher Chatbot. Es ist, als hätte man einen witzigen besten Freund, der immer eine schlagfertige Antwort oder ein cleveres Wortspiel parat hat. Von witzigen Einzeilern bis hin zu witzigen Pointen wird ChatGPT Sie im Handumdrehen zum Lachen bringen (ROFLing On the Floor Laughing)!

Aber bei ChatGPT geht es nicht nur um Witze. Es ist ein multitalentierter KI-Kumpel, der immer bereit ist, Sie mit Anmachsprüchen, Wissenswertem, Geschichten und vielem mehr zu unterhalten. Möchten Sie jemanden mit einem witzigen Spruch beeindrucken? ChatGPT hält Ihnen den Rücken frei mit Sprüchen wie „Bist du ein Magier? Wenn ich dich ansehe, verschwinden alle anderen!" oder „Ist dein Name Google? Denn du hast alles, wonach ich suche!"

Und wenn Sie ein paar zufällige Fakten oder Trivialitäten brauchen, ist ChatGPT Ihre erste Anlaufstelle. Von obskuren historischen Ereignissen bis hin zu lustigen Fakten über Tiere - ChatGPT wird Sie mit seinem Wissen verwöhnen, immer mit einer Prise Humor.

Aber seien Sie gewarnt, ChatGPT kann auch ein bisschen schelmisch sein. Es kann Streiche spielen, sich als Wahrsagerin ausgeben oder eine Endlosschleife von Witzen starten. Aber das gehört alles zum Spaß! Mit ChatGPT an Ihrer Seite ist Langeweile ein Ding der Vergangenheit.

Wenn Sie also eine Lachtherapie und einen schrulligen KI-Begleiter brauchen, dann suchen Sie nicht weiter als ChatGPT. Machen Sie sich bereit für ein ROFL mit seinem schnellen Witz, endlosem Humor und schelmischen Streichen. Machen Sie sich auf schmerzende Wangen gefasst, wenn Sie zu viel lachen, und denken Sie daran: Lachen ist die beste Medizin, die Sie von ChatGPT bekommen.

Naja, also unsere Jobs als Redakteur:innen verlieren wir erstmal nicht. ROFL.

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