Von der Klangwelt zweier Künstler – eine Reise durch Musik, Inspiration und Kreativität mit Roni und Baran

In der bunt schillernden Welt der Musik gibt es weitere Geschichten zu erzählen. Wieder bekommen wir einen Einblick in die persönlichen Erfahrungen und Entwicklungen, die hinter den Klängen und Texten junger Künstler:innen stehen. Roni (@Behroka auf Spotify) und Baran (@Petro auf Spotify), zwei aufstrebende Musiker aus Konstanz, produzieren Trap-Musik und nehmen das Campuls-Team mit auf ihre kreative Reise.

Der Werdegang und die Entwicklung als Musiker

Roni erzählt, dass Musik schon immer ein fester Bestandteil seines Lebens war: „Ich habe keine Phase in meinem Leben ohne Musik verbracht.“ Von seinem klassischen Klavierunterricht bis hin zu den ersten Rap-Songs in seinem Kinderzimmer war Musik stets präsent. Während der Pandemie hat Ronis Familie für ihn ein kleines Studio zu Hause aufgebaut, was für ihn ein Wendepunkt gewesen ist: „Ich habe meine eigenen Beats aufgenommen und konnte nun die Musik in die Richtung lenken, in der ich sie haben wollte“, fügt er hinzu.

Baran, der ebenfalls eine lange musikalische Reise hinter sich hat, erzählt: „Ich habe sieben Jahre lang Klavierunterricht genommen, aber ich habe dann irgendwann aufgehört – in der Pubertät findet man das eher uncool.“ Doch die Pandemie brachte eine neue Welle der Inspiration. „Als Roni dann sein eigenes Studio hatte, hat mich das inspiriert, meinen ersten Song aufzunehmen“, sagt er. „Am Anfang habe ich mich selbst noch nicht ganz aus der Schale heraus getraut“, gesteht Baran. Um ungestört und auf größerem Platz Musik zu machen, mieten sie seit einem Jahr ein richtiges Studio an.

Die musikalische Ideenquelle

Beide Künstler finden Inspiration in anderen Musiker:innen. Roni nennt Future, einen US-amerikanischen Rapper und Songwriter, als eine seiner Hauptinspirationsquellen. „Eine Zeit lang habe ich versucht, mich seinem Musikstil anzunähern, mittlerweile ist meine Musik aber vielseitiger geworden und ich habe mich davon gelöst.“ Baran hingegen findet in OG Keemo, einem Rapper mit deutschsprachigen Songs, viel Anregung für seine eigene Musik. „Das ist ein Künstler, der eine sehr düstere Atmosphäre in seinen Songs schafft, mit der ich auch gerne arbeite.“

Ein Einblick in den Entstehungsprozess der Musik

In Bezug auf ihre Herangehensweise beim Musikmachen erzählt Roni: „Ich mache mir vor dem Musikmachen meist keine Gedanken. Die beste Musik entsteht, wenn man damit nicht rechnet. Meistens fließt die Musik zu mir und ich fühle mich, als wäre ich in einer anderen Welt. Man vergisst, was rechts und links von einem passiert. Das hört sich vielleicht verrückt an, aber manchmal nehme ich sogar die Beobachterperspektive von außen an, während ich am Musikmachen bin.“ Baran fügt hinzu: „Aufzuschreiben, was mir durch den Kopf geht, hilft mir enorm die Dinge zu verarbeiten. Wenn ich versuche ‚inhaltslose‘ Musik zu machen, dann fällt es mir schwerer, als wenn ich Persönliches darin verhandle und tief in die Materie eintauche.“

Die Stadt Konstanz und die Musik

Obwohl die Musiker:innenszene in Konstanz klein ist, haben sich Roni und Baran durch ihr Studio einen eigenen Rückzugsort geschaffen. „Dadurch, dass unser Musikgenre eher speziell ist, trifft man auf den Veranstaltungen immer die gleichen Leute“, erklärt Baran. Die lokale Musikszene fühle sich oft klein und intim an, was jedoch auch seine Reize hat – es ist insgesamt ein familiäreres Gefühl.“ Mittlerweile ist man aber auch nicht mehr auf die Stadt angewiesen, um bekannt oder erfolgreich zu werden“, fügt er hinzu. In der heutigen digitalen Welt seien andere Faktoren oft entscheidend für den Erfolg.

Trotzdem erzählt Baran begeistert von Veranstaltungen wie „Connecting Culture“ in Konstanz, das am 09.12.23 im Kulturladen (Kula) stattgefunden hat. Das Event bietet Künstler:innen eine Plattform, die ihr Talent einem breiteren Publikum präsentieren möchten. Es geht darum, der Kultur und der Leidenschaft rund um Hip-Hop und anderen Musikgenres einen Raum zu geben. „Hier erlebt man die Leute ganz offen – das war ein sehr schönes Erlebnis“, sagt er. Ein weiterer Höhepunkt war das „Open House“, also eine Art Tag der offenen Tür, das im Dezember 2023 stattgefunden hat, da viele Künstler:innen im selben Haus einen Raum zum kreativen Ausleben gemietet haben. Von Künstler:innen die ihre Werke in ihren Ateliers ausstellen bis Musiker:innen, die in ihren Studios ihre Songs präsentieren sei alles dabei gewesen.  „Es kamen mehr Leute als ich gedacht hätte“, erzählt Baran begeistert. „Wir konnten unsere Musik vorstellen und den Tag genießen – der Raum war voll und die Stimmung cool.“

Größe Träume und Wünsche

Die beiden Musiker erzählen über große Ziele für die Zukunft. Foto: Rawan Ibrahim.

Abschließend teilen beide ihre Ziele für die Zukunft. „Meine Mutter hat mir beigebracht, meine Ziele extrem hoch anzusetzen“, sagt Roni. „Ich habe also riesige Ziele und hoffe, dass sich ein Teil davon erfüllt. Das Minimum ist, dass ich von meiner Musik leben kann.“ Baran fügt hinzu: „Ich sage immer gerne, dass ich unsterblich werden möchte.“

Endstation einer weiteren Klangwelt

Die Reise durch die Klangwelt von Roni und Baran zeigt, dass Musik für sie nicht nur die Form einer Kunst, sondern auch Selbstentfaltung und Persönlichkeitsentwicklung ist. Sie halten mit ihrer Musik die lokale Kulturszene lebendig und sind die treibenden Kräfte hinter musikalischen Veranstaltungen. Ihre Geschichten sind inspirierend und erinnern daran, dass Träume keine Grenzen kennen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Related Posts
Lesen

Berlin Baby – Jedes Jahr aufs Neue?

Zugegeben, mein erstes Mal in Berlin war ernüchternd. Ich hatte mir einen abenteuerlichen Urlaub im Großstadtdschungel vorgestellt und war direkt nach meiner Ankunft überfordert von all den Kultur- und Freizeitangeboten. Jeder Stadtteil ist eine eigene kleine Stadt für sich mit unvergleichlichem Charme. Während Grunewald beispielsweise für seine wunderschönen Seen bekannt ist und dabei recht abgelegen scheint, kann man in Moabit hervorragend Essen gehen (Stichwort „Markthalle“ und „Birkenstraße“) und durch den Tiergarten spazieren, während Kreuzberg und Friedrichshain als Party-Viertel gelten. Ihr seht, Berlin ist also nicht gleich Berlin!
Krankenhaus Innen
Lesen

Kunst-Visite: Der etwas andere Krankenhausbesuch

Wer in den letzten Monaten des Öfteren am Schottenplatz vorbeikam, sah eine interessante Entwicklung am alten Vincentius-Gebäude vorangehen. Der imposante Bau an der Laube bekam zu allererst einen Bauzaun, der Abriss stand kurz bevor. Krankenschwestern, Patienten und Ärzte zogen in den neuen Funktionsbau des Klinikum Konstanz um. Doch schon bald ereigneten sich seltsame Dinge.
Jeremias Heppelers
Lesen

Kunst kommt von Kotzen

Es gibt nicht viel, dass sich nicht in Worte fassen lässt. Zum Beispiel: Die Farbe Rot. Schon einmal versucht sie zu erklären, ohne ihren Namen zu nennen? Wie ist es mit der Überforderung? Dem Wahnsinn? Stress? Anstrengung? Chaos? Sind Gefühle wie diese überhaupt erklärbar? Schließlich könnten sie nicht persönlicher sein als die eigene DNA, setzen sie ich doch aus einer Vielfalt von subjektiven Faktoren zusammen.
Helga Hildebrandt
Lesen

Nachdenken war Luxus: Wie meine Großmutter den Krieg erlebte

Meine Oma, Helga Hildebrandt, geboren am 3. März 1937 in Bielefeld, ist eine fantastische Geschichtenerzählerin. Als neugieriges Enkelkind war ich darauf erpicht, im Haus meiner Großeltern alle Ecken und Winkel zu durchstöbern. Dabei fielen mir immer wieder wunderschöne Fotos von ihr als Varieté-Künstlerin ins Auge, die bei ihr und meinem Opa bis heute in der Küche hängen. Auf den Bildern hat sie dunkles, lockiges Haar und glitzernde Kostüme mit weißen Rollschuhen an. Daher lag die Vermutung nah: