Der Werdegang und die Entwicklung als Musiker
Roni erzählt, dass Musik schon immer ein fester Bestandteil seines Lebens war: „Ich habe keine Phase in meinem Leben ohne Musik verbracht.“ Von seinem klassischen Klavierunterricht bis hin zu den ersten Rap-Songs in seinem Kinderzimmer war Musik stets präsent. Während der Pandemie hat Ronis Familie für ihn ein kleines Studio zu Hause aufgebaut, was für ihn ein Wendepunkt gewesen ist: „Ich habe meine eigenen Beats aufgenommen und konnte nun die Musik in die Richtung lenken, in der ich sie haben wollte“, fügt er hinzu.
Baran, der ebenfalls eine lange musikalische Reise hinter sich hat, erzählt: „Ich habe sieben Jahre lang Klavierunterricht genommen, aber ich habe dann irgendwann aufgehört – in der Pubertät findet man das eher uncool.“ Doch die Pandemie brachte eine neue Welle der Inspiration. „Als Roni dann sein eigenes Studio hatte, hat mich das inspiriert, meinen ersten Song aufzunehmen“, sagt er. „Am Anfang habe ich mich selbst noch nicht ganz aus der Schale heraus getraut“, gesteht Baran. Um ungestört und auf größerem Platz Musik zu machen, mieten sie seit einem Jahr ein richtiges Studio an.
Die musikalische Ideenquelle
Beide Künstler finden Inspiration in anderen Musiker:innen. Roni nennt Future, einen US-amerikanischen Rapper und Songwriter, als eine seiner Hauptinspirationsquellen. „Eine Zeit lang habe ich versucht, mich seinem Musikstil anzunähern, mittlerweile ist meine Musik aber vielseitiger geworden und ich habe mich davon gelöst.“ Baran hingegen findet in OG Keemo, einem Rapper mit deutschsprachigen Songs, viel Anregung für seine eigene Musik. „Das ist ein Künstler, der eine sehr düstere Atmosphäre in seinen Songs schafft, mit der ich auch gerne arbeite.“
Ein Einblick in den Entstehungsprozess der Musik
In Bezug auf ihre Herangehensweise beim Musikmachen erzählt Roni: „Ich mache mir vor dem Musikmachen meist keine Gedanken. Die beste Musik entsteht, wenn man damit nicht rechnet. Meistens fließt die Musik zu mir und ich fühle mich, als wäre ich in einer anderen Welt. Man vergisst, was rechts und links von einem passiert. Das hört sich vielleicht verrückt an, aber manchmal nehme ich sogar die Beobachterperspektive von außen an, während ich am Musikmachen bin.“ Baran fügt hinzu: „Aufzuschreiben, was mir durch den Kopf geht, hilft mir enorm die Dinge zu verarbeiten. Wenn ich versuche ‚inhaltslose‘ Musik zu machen, dann fällt es mir schwerer, als wenn ich Persönliches darin verhandle und tief in die Materie eintauche.“
Die Stadt Konstanz und die Musik
Obwohl die Musiker:innenszene in Konstanz klein ist, haben sich Roni und Baran durch ihr Studio einen eigenen Rückzugsort geschaffen. „Dadurch, dass unser Musikgenre eher speziell ist, trifft man auf den Veranstaltungen immer die gleichen Leute“, erklärt Baran. Die lokale Musikszene fühle sich oft klein und intim an, was jedoch auch seine Reize hat – es ist insgesamt ein familiäreres Gefühl.“ Mittlerweile ist man aber auch nicht mehr auf die Stadt angewiesen, um bekannt oder erfolgreich zu werden“, fügt er hinzu. In der heutigen digitalen Welt seien andere Faktoren oft entscheidend für den Erfolg.
Trotzdem erzählt Baran begeistert von Veranstaltungen wie „Connecting Culture“ in Konstanz, das am 09.12.23 im Kulturladen (Kula) stattgefunden hat. Das Event bietet Künstler:innen eine Plattform, die ihr Talent einem breiteren Publikum präsentieren möchten. Es geht darum, der Kultur und der Leidenschaft rund um Hip-Hop und anderen Musikgenres einen Raum zu geben. „Hier erlebt man die Leute ganz offen – das war ein sehr schönes Erlebnis“, sagt er. Ein weiterer Höhepunkt war das „Open House“, also eine Art Tag der offenen Tür, das im Dezember 2023 stattgefunden hat, da viele Künstler:innen im selben Haus einen Raum zum kreativen Ausleben gemietet haben. Von Künstler:innen die ihre Werke in ihren Ateliers ausstellen bis Musiker:innen, die in ihren Studios ihre Songs präsentieren sei alles dabei gewesen. „Es kamen mehr Leute als ich gedacht hätte“, erzählt Baran begeistert. „Wir konnten unsere Musik vorstellen und den Tag genießen – der Raum war voll und die Stimmung cool.“
Größe Träume und Wünsche
Abschließend teilen beide ihre Ziele für die Zukunft. „Meine Mutter hat mir beigebracht, meine Ziele extrem hoch anzusetzen“, sagt Roni. „Ich habe also riesige Ziele und hoffe, dass sich ein Teil davon erfüllt. Das Minimum ist, dass ich von meiner Musik leben kann.“ Baran fügt hinzu: „Ich sage immer gerne, dass ich unsterblich werden möchte.“
Endstation einer weiteren Klangwelt
Die Reise durch die Klangwelt von Roni und Baran zeigt, dass Musik für sie nicht nur die Form einer Kunst, sondern auch Selbstentfaltung und Persönlichkeitsentwicklung ist. Sie halten mit ihrer Musik die lokale Kulturszene lebendig und sind die treibenden Kräfte hinter musikalischen Veranstaltungen. Ihre Geschichten sind inspirierend und erinnern daran, dass Träume keine Grenzen kennen.