Zu Gründungszeiten der Anime Hochschulgruppe der Universität Konstanz waren Mangas und Animes nicht sonderlich populär. Deswegen wollten die Studierenden, welche sich dafür interessierten, einen Rahmen schaffen, in welchem sie sich über ihre Leidenschaft austauschen konnten. Aus dieser Intention heraus wurde die Anime-HSG gegründet.
„Die Gruppe ist auch heute noch ein Treffpunkt – mit dem einzigen Unterschied, dass sich die Anzahl der Mitglieder vervielfacht und das Angebot sich vergrößert hat.“
Wolf Lucas Lorleberg, Vorsitzender der Anime Hochschulgruppe
Ein reguläres Treffen dauert etwa drei Stunden.
„Wenn die Uni regulär geöffnet hat, kommen wir einmal in der Woche ab 19 Uhr in einem Seminarraum zusammen“, erzählt Lucas. Drei Stunden lang findet das reguläre Treffen statt, bei welchem viel diskutiert und miteinander geredet wird – in kleinen und großen Gruppen. Egal ob über Erwins Entscheidungen in „Attack on Titan“, die neue Folge „One Piece“ oder Kiriyamas Kampfstil in „Battle Royal.“
„Die Gesprächsthemen gehen einem nie aus und es finden sich stets andere Begeisterte, mit denen man diskutieren kann“, freut sich der Vorsitzende.
Zusammen Anime-Schauen gehört auch dazu.
Außerdem werden bei jedem Treffen zwei Anime-Folgen angeschaut: Die erste ist eine Folge aus einem Anime, den sich die Gruppe gemeinsam Woche für Woche ansieht. Welcher das ist, wird am Anfang des Semesters demokratisch festgelegt. Die zweite Folge ist ein spontaner Vorschlag einer/s Teilnehmenden. Jede_r kann einen Folgenvorschlag vorbringen und kurz erklären, um was es in dem Anime geht und dann wird abgestimmt und die Folge, die am meisten Zuspruch erhält, wird angesehen. Da eine Folge meist lediglich 20 Minuten dauert, ist dies gut machbar.
Nach etwa einer Stunde teilt sich die Gruppe meist auf zwei Räume auf. Ein paar Leute bleiben im Sitzungsraum, andere wechseln. Denn von 20 bis 22 Uhr findet ein Workshop statt. Soweit möglich, wird pro Semester wird eine Workshopreihe angeboten, welche sich entweder mit dem Zeichnen von Mangas oder Cosplay befasst. Es wird jedes Semester zwischen den beiden Optionen gewechselt.
Die Workshops als wichtiger Teil der Treffen.
Der Cosplay-Workshop findet entweder wöchentlich oder alle 14 Tage statt, je nachdem, wie die oder der Workshopleitende die Termine festlegt. Während des Workshops lernen die Teilnehmenden, wie mit diversen Materialien umgegangen und damit Schönes kreiert wird oder wie unterschiedliche Accessoires für das Kostüm herstellt werden.
Bei den Zeichenworkshops geht es um Tipps und Tricks rund um das Zeichnen von Mangas. Meist zeichnen die Teilnehmenden gemeinsam mit der oder dem Workshopleitenden, feilen an ihren Fertigkeiten und erwerben neue Kompetenzen.
Früher gab es eine Synchronsprecher_innengruppe, welche Animes, welche es lediglich auf Japanisch gab, ins Deutsche übersetzt und die Dialoge einsprach. Auch die Anime-Musikgruppe entstand aus der Anime-HSG. Wer weiß, was sich künftig noch alles entwickeln wird? Wir bleiben gespannt!
Die Gruppe heißt jede:n willkommen.
„Der harte Kern der Gruppe besteht aus circa vier bis fünf Mitgliedern, die jede Woche zu den Treffen kommen. Dann gibt es noch etwa zehn bis fünfzehn Leute, die ebenfalls öfters mit dabei sind.“, erklärt Lucas. Auch Austauschstudierende aus Taiwan, Russland oder Japan wohnen hin und wieder den Sitzungen bei und bringen neue Gesprächsthemen, sowie Lektüre- und Serien-Tipps mit. Dennoch sind nicht alle, die an den Sitzungen teilnehmen, Studierende. Es finden sich auch häufig Manga- und Anime-Fans von außerhalb zu den Treffen in der Uni ein. Die Gruppe ist offen für alle. Die einzige Teilnahmevoraussetzung ist das Interesse am Thema.
Momentan finden keine Sitzungen statt. „Bei unseren Treffen geht es darum, dass wir uns im echten Leben treffen und miteinander sprechen. Internetfreund*innen, mit denen man sich per Videochat austauscht, haben die meisten Mitglieder der Community bereits genug“, meint Lucas mit einem Augenzwinkern. Die Zeichengruppe trifft sich noch immer regelmäßig online und wird zusammen kreativ. Die Mitglieder hoffen darauf, bald wieder in persönlich zusammentreten zu können und dann wird wieder eifrig diskutiert über Zeitebenen in „Your Name“, Urteile aus „Death Parade“ und Holos Instinkt und Geschick.