Flohmarkt und (Klein)kunst – Ein neues Veranstaltungsformat an der Uni

Am 01. Februar fand der erste Uni-Flohmarkt in Zusammenarbeit von Seezeit und Studierendenvertretung statt. Unsere Redakteurin Hanna hat sich durch die Schätze gewühlt, vom Musikprogramm überraschen lassen und berichtet hier, ob sich der Besuch gelohnt hat.

Konstanz ist Flohmarkt-begeistert. Gehört sich auch so, wenn man studiert und nicht nur Geld sparen, sondern auch hip sein möchte. „Vintage“ ist in, Fast Fashion out. Und nachhaltiger als neu kaufen ist es sowieso. Deshalb war ich erfreut zu hören, dass nun ein Flohmarkt an der Uni stattfindet. Genau genommen ein Kulturflohmarkt, denn es ist ein begleitendes Programm angekündigt.

Zwei Flohmärkte zum Preis von einem

Als ich ins Foyer komme, bin ich erstmal verwirrt, denn weit und breit ist kein Flohmarktstand zu sehen. Nach einem knappen Jahr an der Uni, lerne ich dann, wo sich Ebene K5 befindet (Vorbei am Seezeit-Shop und statt nach oben in die Mensa zu gehen einfach die halbe Treppe runter. Gern geschehen). Die Tische wurden an die Fenster geschoben und bilden die Stände, unter der Treppe wurde Platz für die Bühne gelassen. Denn es handelt sich nicht um einen normalen Flohmarkt, es gibt auch ein Kulturprogramm. Eine Premiere, wie Anna Blum vom Referat für Kultur und Events der Studierendenvertretung (StuVe) mir berichtet.

Das war ursprünglich gar nicht geplant. Als eines der Semesterevents hatte das Studierendenwerk einen gewöhnlichen Flohmarkt angekündigt, konnte aber nur wenige Anmeldungen für die Stände verzeichnen. Und das, obwohl allen Standbesitzer:innen sogar EasyLoad-Aufladungen von fünf bis zehn Euro, für eine Standbetreuung von zweieinhalb beziehungsweise fünf Stunden, für den Tag spendiert wurden. Sie fragten bei der Studierendenvertretung nach Unterstützung, die über Newsletter und Social Media direkter mit den Studierenden vernetzt ist und dem Flohmarkt zu mehr Sichtbarkeit verhalf. Das passte, denn ursprünglich plante auch das Referat für Kultur und Events einen Flohmarkt, doch Seezeit war schneller. Die Kooperation kam also beiden Seiten gelegen.

Da außerdem erst der Kleinkunstabend der StuVe wegen zu geringer Teilnehmer:innenzahl verschoben werden musste, wurden Flohmarkt und Kulturprogramm kurzerhand verbunden. Das Kulturreferat rekrutierte dabei aus den Anmeldungen des Kleinkunstabends. Denn wenn die Leute nicht zum Kleinkunstabend kommen, kommt der Kleinkunstabend eben zu ihnen.

Kleinkunst und andere Schätze

Während man zwischen den Ständen herumstöberte, gab es musikalische Beiträge des Chors d’accord, der Uni Big Band und der Rapper Marrsegram und Mike Cleff. Das lockte zusätzliches Publikum zum Flohmarkt und verschaffte den Hochschulgruppen neue Aufmerksamkeit und die Möglichkeit sich zu präsentieren. Auch die Standbetreiber:innen zeigten sich zufrieden, obwohl manche Verkaufstische auch zu späterer Stunde noch recht voll waren. So richtig entspannt lässt es sich eben doch nicht nach Schätzen wühlen, wenn keiner neben einem am Stand steht. Während gerade kein Programm stattfand, leerte sich der Flohmarkt nämlich auch schnell wieder. Das war auch die häufigste Rückmeldung: Beim nächsten Mal dürfe das Event gern noch größer sein und am besten außerhalb der Prüfungszeit stattfinden. Seezeit und die StuVe zeigten sich dennoch mit dem Event zufrieden und sind gegenüber weiteren gemeinsamen Veranstaltungen nicht abgeneigt. Ideen für ein nächstes Mal gibt es schon viele. Der nächste Flohmarkt könnte im Sommer draußen im Biergarten stattfinden oder es gibt endlich den eigenen Nachtflohmarkt an der Uni.

Wenn man genau hinschaut, konnte man so manch einen schillernden Schatz finden.
Foto: Giorgio Krank

Ein bisschen Kleinkunst gab es dann wirklich noch, als eine a cappella-Sängerin sich am Ende einfach das Mikro schnappte oder „Über den Wolken“ von Reinhard Mey mit Gitarrenbegleitung geschmettert wurde. Deshalb verließ unsere Flohmarktgruppe die Mensa, hatte ein USB-Ladekabel, Sticker und einen Kimono erbeutet und nur ganz knapp eine Edelsteinsammlung zurückgelassen. Ein erfolgreicher Nachmittag auf dem Flohmarkt!


Seezeit bietet ein buntes Semesterprogramm und organisiert Kultur- und Freizeitveranstaltungen, um allen Studierenden Zugang dazu zu ermöglichen. Hier habe ich schon unerwartete Schätze gefunden. Es lohnt sich also das aktuelle Programm im Blick zu behalten:


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Related Posts
Lesen

Vom Leiden der Prüfungsängstlichen

Isabelle studiert Psychologie an der Universität Konstanz und leidet unter Prüfungsangst. Mittlerweile kann sie mit Prüfungs- und Vortragssituationen wieder recht gut umgehen, das war aber nicht immer so. Serafina Strömsdörfer erklärt, was Prüfungsangst ist, woher sie kommen könnte und was man dagegen tun kann.
Lesen

Gesichter hinter der Campuls: Die neue Chefredaktion stellt sich vor

Das Wintersemester hat begonnen und viele haben heute bestimmt schon die eine oder andere Veranstaltung besucht. Auch wir sind zurück aus der Sommerpause und zwar mit einigen personellen Veränderungen: Da wir uns nach dem Sommersemester von Livia und Steffen, die bis dahin die Chefredaktion übernommen haben, verabschieden mussten, haben wir eine neue Chefredakteurin. Im neuen Online-Artikel stellt sie sich vor.
Mann im Bett mit Laptop
Lesen

Alexa, welche Zoom-Meetings stehen heute an? Über den Start ins zweite Online-Semester

In der Schule wurde uns immer gesagt, die Nutzung von technischen Geräten sei strengstens verboten. In Zeiten von Corona kehrt sich diese Aufforderung nun um. So lautet es strengstens: Schalten Sie bitte alle ihre technischen Geräte "ein"! Doch nicht nur das, auch Webcam und Mikrofon müssen einwandfrei funktionieren. Ein großer Bestandteil der Vorbereitung auf das zweite Online-Semester liegt somit darin, für eine bestehende Internetverbindung zu sorgen, denn Uni ist da, wo das WLAN funktioniert.
Lesen

Auf den Spuren des Weltalls: Dr. Stanley G. Love teilt seine Erfahrungen als Astronaut

Seitdem die Menschheit die Möglichkeit hat, Sterne und andere ferne Planeten am Nachthimmel näher zu betrachten, haben wir darauf hingearbeitet, den Weltraum zu erkunden. Nur wenige Menschen hatten die Chance, die Schönheit der Erde von oben zu sehen. NASA-Astronaut Stanley G. Love ist einer von ihnen. Während seines Besuchs an der Universität Konstanz hat er bildhaft von seiner Arbeit und den zukünftigen Plänen der NASA erzählt.