Servus Erdnuss.
Als Livia mir gesagt hat, sie würde gerne vor der Redaktionssitzung noch mit mir reden, dachte ich, ich hätte etwas falsch gemacht. Für die nachfolgenden drei Stunden bis ich unsere Chefredakteurin zur Sitzung begleitete, hatte ich nahezu jedes Horrorszenario im Kopf: „Deine Recherche war leider totaler Mist“ bis hin zu „Hey, du hast leider eigenhändig die Campuls in den Ruin getrieben“.
Es stellte sich heraus, dass nichts von alledem eingetroffen war. Sie wollte mich fragen, ob ich mir vorstellen könnte, die neue Chefredakteurin der Campuls Online zu werden.
Ich bin ein Mensch, der auf geradezu leidenschaftliche Weise überdenkt. Weshalb es sehr untypisch für mich war, auf Livias Angebot so schnell mit einem „Ja“ zu reagieren. Nicht falsch verstehen – ich war mir durchaus des Ausmaßes dieser Entscheidung bewusst. Die Übernahme der Chefredaktion wird definitiv eine Herausforderung – und was für eine. Aber es gibt wenige Aufgaben, die ich so gerne übernehmen würde. Was uns zum heutigen Punkt bringt:
Hi, ich bin Mary, die neue Online-Chefredakteurin der Campuls.
Als ich im Oktober 2022 zu meiner ersten Campuls-Sitzung kam, hatte ich keine Ahnung, was auf mich zukommt. Auf Empfehlung einer guten Freundin (Grüße an Sera) machte ich mich auf den Weg. Doch als ich den Raum betrat, kannte ich absolut niemanden. Ich hatte ziemlich Respekt davor, überhaupt etwas zu sagen. Und trotzdem kam ich direkt in der ersten Sitzung zum Thema meines ersten Print-Artikels: „Im Körper eines Anderen – zu Besuch bei der AG Lenggenhager“ – ein Selbstversuch, für den ich letzten Winter mit einer VR-Brille visuell mit jemandem den Körper tauschen durfte. Und so begann ein kleiner Trend. Denn wie auch für diesen Artikel, würde ich auch in Zukunft weitere Selbstversuche starten. Denn ich schreibe gerne über Dinge, die ich selbst erst kennenlerne. Über mich selbst zu schreiben, fällt mir auf der anderen Seite eher schwer.
Ich bin 22 Jahre alt und studiere Psychologie an der Uni. Mein liebster Snack sind Gurken und Eiskaffee, auch wenn ich letzteres wirklich nicht vertrage (ich sitze übrigens gerade im Starbucks). Meine Pet Peeves sind unordentliche Kartenstapel beim Siedlerspielen und wenn Leute nicht bemerken, dass jemand vorbeigehen möchte. Ich liebe den Frühling und Herbst, weil ich dann dramatisch umdekorieren kann, und muss bei Regen jeden Regenwurm und jede Schnecke an deren angesteuerten Straßenrand setzen. Mein Essen schmecke ich nicht gerne ab, bevor es fertiggekocht ist. Zu einem meiner vielen (angehäuften und dann vernachlässigten) Hobbies zählt Lesen, weshalb ich mir dieses Jahr vorgenommen habe, jeden Monat ein Buch zu lesen (es ist Oktober und ich bin bei Buch sechs, das kann noch sportlich werden). Ich spiele Ukulele und singe, muss aber leider innerlich sterben, wenn ich dazu aufgefordert werde. Horrorfilme kann ich nie schauen, ohne völlig verstört zu sein, aber ich lese mir trotzdem andauernd deren Zusammenfassungen durch. Meine Heimat ist ein kleines Dorf bei Heidelberg.
So viel zu mir.
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei Livia bedanken. Danke für deine Geduld, deine Schreibkünste, deine lieben Worte und dein Vertrauen. Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir noch viel von dir lesen werden.
Ich freue mich sehr auf die Zeit in dieser wundervollen Redaktion und hoffe euch, liebe Lesende, noch einige interessante Artikel bescheren zu können.