Die musikalische Identität
Seine Musik beschreibt Vincent mit drei Worten: „Insbesondere versuche ich mich mit meiner Musik ein Stück weit selbst widerzuspiegeln. Meine Gedanken und meine Welt nehmen immer Einfluss darauf – vielleicht ist authentisch das beste Wort dafür.“ In gleichem Maße spielt die Lust auf Neues eine zentrale Rolle. „Als nächstes würde ich auf jeden Fall experimentierfreudig nennen – ich mag es nicht so gerne, mich in ein Genre zu kategorisieren. Man bekommt ständig neue Einflüsse und Anreize. Gleichzeitig hat man grenzenlose Möglichkeiten, sich zu verwirklichen.“ Das letzte Wort, das er für seine Musik wählt, ist emotional, obwohl er zugibt, dass dieses Wort vielleicht nicht ganz passend ist. „Jedenfalls versuche ich mit meiner Musik die Leute besonders zu fesseln. Wenn der Song etwas in dir auslöst oder dich auf eine Reise mitnimmt, habe ich mein Ziel erreicht. Vielleicht passt nicht generisch deshalb besser.“
Die musikalischen Anfänge und die Entwicklung als Künstler
Vincents musikalische Anfänge sind äußerst vielfältig. Beim Betrachten seiner musikalischen Reise und dem Weg seiner Entwicklung als Musiker haben wir einen Einblick in seine frühen kreativen Anfänge erhalten. „Man könnte sagen, dass alles im Kindergarten angefangen hat. Ich habe früher Melodica gespielt – das ist so ein Ding, in das man reinpustet –danach habe ich Klavierspielen gelernt.“ Dabei nennt er Hip-Hop und das Album „Stadtaffe“ von Peter Fox als prägenden Einfluss. „Später habe ich angefangen zu tanzen, allerdings keinen Hip-Hop, sondern Klassik. Vielleicht hat sich dort mein Taktgefühl entwickelt. Hinterher habe ich angefangen, in meinem Kinderzimmer Texte zu schreiben und hatte Lust damit Musik zu produzieren. Relativ schnell habe ich dann in meiner Heimat Stuttgart meine jetzigen Freunde kennengelernt und angefangen, meinen eigenen Stil zu entwickeln. Man ist miteinander gewachsen, hat Sachen ausprobiert, es an der Gitarre probiert und versucht, gewisse Vibes einzufangen.“
Die musikalische Inspiration
Musikalischer Inspiration bezieht Vincent oft durch andere Künstler:innen, die ihn bewegen. „Besonders hat mich Levin Liam positiv beeinflusst und ich habe das Gefühl, er ist ein neuer großer Stern am Musikhimmel. Eine weitere Künstlerin, die ich dieses Jahr ziemlich stark fand, ist Dani Lia. Letztes Jahr hatte ich auch eine ziemliche Ayliva-Phase – das letzte Album war übertrieben krass.“
Ein Einblick in den Entstehungsprozess eines Songs
Vincent gab uns einen Einblick in die Entstehung seines neuesten Songs ‚BlauGrau‘, der in Zusammenarbeit mit Smob (@smob auf Spotify) entstanden ist. Dabei erklärt er, wie der Ort und die Umgebung diesen Song beeinflusst haben: „Zu der Zeit waren meine Eltern im Urlaub und wir haben bei mir zuhause in Stuttgart im Wintergarten den ganzen Sommer über Musik gemacht. Das Cover vom Song ist auch der Ausblick, den wir die ganze Zeit über hatten, während wir ‚BlauGrau‘ produziert haben. Ihr müsst euch vorstellen, man sitzt vor einer riesigen Fensterfront, durch die man auf die Weinberge gucken kann. Am Himmel sieht man Vögel, die vorbeifliegen. Gleichzeitig war es extrem warm und ein riesiger Ventilator stand in der Ecke. Insgesamt schreit dieser Raum nach der Energie dieses Songs. Im Prinzip reden wir darüber, wie schön die Welt doch eigentlich ist. Ich habe das Gefühl, dass man heutzutage durch diese Schnelllebigkeit, in der wir leben, schnell in den Modus kommt zu sagen, wie scheiße alles ist. Irgendwie scheint alles grau. Wenn man sich aber bewusst die Zeit nimmt, rauszugucken und die Welt wahrzunehmen, dann gibt es Dinge, die vielleicht doch ganz schön sind.“ Die Herangehensweise an einen neuen Song beschreibt Vincent mit einem Blick auf den kreativen Prozess: „Vor der Session frage ich meine:n Freund:in meistens ‚Wie fühlst du dich heute?‘. Das hilft zu verstehen, ob wir uns aufs gemeinsame Musikmachen einstellen können. Danach setzen wir uns ans Klavier oder die Gitarre. Dann geschieht manchmal so ein ‚Klick-Moment‘, wenn eine gewisse Akkordfolge gespielt wird – aus einem einfachen Moment entsteht die Idee für einen Song.“
Die Lebensziele
Vincent gibt uns einen Einblick in seine langfristigen Träume, Wünsche und Visionen für die Zukunft, die aktuell noch unrealistisch oder utopisch erscheinen mögen. „Ich glaube, mein Ziel wäre es, auf jeden Fall ein eigenes Studio zu haben. Ich schätze das sehr, einen Raum zu haben, indem man sich kreativ entfalten kann. Gleichzeitig würde ich gerne irgendwann live auf einer Bühne spielen. Ich glaube, dass das ein unglaubliches Gefühl ist, wenn man oben steht, die Leute mitsingen und deine Musik fühlen.“
Die Stadt Konstanz und die Musik
Zum Abschluss äußert Vincent gemischte Gefühle über die Eignung von Konstanz als Musikstadt. Die Künstler:innen stehen vor vielen Herausforderungen, während die Stadt aber auch großes Potenzial bietet. „Musik in Konstanz ist manchmal eine schwierige Sache: Es gibt keinen offenen Raum, indem sich Leute aktiv treffen und kennenlernen können. Das finde ich ein bisschen problematisch. Andererseits ist hier im Sommer die Atmosphäre super, man ist die ganze Zeit am See oder mit dem Fahrrad unterwegs und hat ständig die Möglichkeit, in Kontakt mit neuen Leuten zu treten.“
Ein Anfang, nicht das Ende
Eine neue Generation von Künstler:innen befindet sich auf dem Vormarsch, um die Musikszene zu erobern. Dieser Einblick in die Welt aufstrebender Talente ist nur der Anfang. Wir werden weiterhin neue Gesichter in der Musikwelt vorstellen, ihre individuellen Geschichten teilen und die Vielfalt der Musikgenres erkunden. Also seid gespannt – die Entdeckungsreise geht weiter.