Zwischen Stress und Selbstmitgefühl – Wie die Mental Health Week der Uni Konstanz helfen kann

Das Thema Mentale Gesundheit ist in den letzten Jahren in unserer Gesellschaft wichtiger denn je geworden. Egal, ob als Studierende:r an der Universität oder als Mitarbeiter:in: die eigene mentale Gesundheit und die der Mitmenschen ist zentral. Die Uni bietet für ihre Student:innen und Mitarbeiter:innen Hilfsangebote wie unter anderem die Mental Health Week an. Auch in diesem Jahr wurde sie vom 12.-16.05 angeboten. Wie das ganze abgelaufen ist und was man alles daraus mitnehmen kann, zeigt euch Campuls.

Yogakurse, Atemübungen oder Vorträge über diverse Themen wie zum Beispiel Ernährung oder Stressfaktoren im Alltags. Diese Veranstaltungen und viele mehr konnten Student:innen und Mitarbeiter:innen vom 12.-16. Mai 2025 an der Universität Konstanz besuchen. Wie in den Jahren zuvor bietet die Universität in Zusammenarbeit mit dem Universitären Gesundheitsmanagement die Möglichkeit, nach den eigenen Bedürfnissen entsprechend Angebote zu finden, um der mentalen Gesundheit etwas Gutes zu tun. Campuls war für euch dabei.


Am Montag, dem 12. Mai 2025, startete die Teilnahme mit dem interaktiven Workshop Psychische Belastungen im Umfeld – Zwischen Überforderung und dem Wunsch zu helfen welcher von der Psychotherapeutischen Beratungsstelle (PBS) der Universität organisiert wurde. Laut Angaben der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde, sind 27,8 % der Deutschen erwachsenen Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen. Das lässt darauf schließen, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, physisch oder psychisch erkrankte Personen in seinem Umfeld zu haben. Daher ist es hilfreich Strategien zu entwickeln, die Betroffenen oder Angehörigen helfen können. Wo findet man Ansprechpersonen? Wie kann man jemandem helfen, ohne dabei an die eigenen Grenzen zu stoßen? Was ist eine gesunde Kommunikation? Ansätze für diese Fragen boten Kathrin Benz und Francesca Guzmán Bausch der PBS in ihrem zweieinhalbstündigen Workshop an und laden ein, offen über gesammelte Erfahrungen in Bezug auf erkrankte Personen im Umfeld zu reden. Mit acht Teilnehmer:innen fiel die Veranstaltung eher klein aus, obwohl die 15 Plätze auf der Homepage des Hochschulsports alle ausgebucht waren. Insgesamt herrschte eine angenehme Atmosphäre, in welcher man sich verstanden und aufgehoben fühlen konnte. Besprochene Thematiken stellten unter anderem Selbstempathie und Verständnis der gegenseitigen Bedürfnisse dar. Dies kann für Betroffene hilfreich sein, da ein Überblick über eine so emotional belastende Situation ein wenig Struktur geboten hat und einem damit nicht nur selbst, sondern auch seinen Mitmenschen geholfen werden könnte. Es wird auch spezifisch auf weitere Angebote der PBS verwiesen, wie etwa einem Workshop zum Thema Emotionsregulation.


Der ehemalige Student der Sportwissenschaften, Hendrik Bientzle, hielt den Vortrag Welche Bewegung lässt uns gesund altern? am Dienstag, den 13. Mai 2025. Alle 13 Teilnehmer:innen waren Mitarbeiter:innen der Universität Konstanz. Über eine E-Mail ihrer Arbeitgeber:innen wurden sie auf die Mental Health Week aufmerksam gemacht. Mit kurzen sportlichen Mitmach-Einheiten während seines Vortrags hielt er die Zuhörer:innen wach und unterstrich gleichzeitig sein Wissen über gesundes Altern. Es wurde nicht nur Wissen über die Bewegungsgewohnheiten unserer Vorfahren und die einhergehende Evolution vermittelt, auch nützliche Alltags-Tipps gab er auf den Weg. Diese können beispielsweise dabei helfen besser mit Heißhunger auf Zucker oder Bewegungsmangel umzugehen. Nach Aussage der befragten Teilnehmer:innen käme die Gesundheitswoche einstimmig gut an, da praktische Beispiele und informatives Hintergrundwissen gut kombiniert würden. Außerdem sei es hoch angesehen, dass es so ein Angebot überhaupt gibt, da dies nicht selbstverständlich von Arbeitgeber:innen gestellt würde.


Nach bisheriger Auffassung scheint die Mental Health Week bei allen Teilnehmenden als positiv aufgefasst worden zu sein. Laut Aussagen von Student:innen wäre nicht genug darüber informiert worden. So konnten sie sich nicht in den Wochen zuvor anmelden oder haben aus Mangel an Werbung über das Angebot ihre Anmeldung vergessen. Da die Veranstaltungen nicht von langer Dauer waren und für Student:innen kostenlos gewesen sind, sei dies eher enttäuschend. Bei einer Befragung einiger Student:innen kristallisierte sich dieser Aspekt auch heraus. Sie gaben an, die Mental Health Week hätte besser vermarktet werden sollen. Laut den Studierenden wäre diese Woche gut angekommen und es würde genügend Interesse ihrerseits bestehen. Hierfür könnte die Universität die Präsenz auf den Sozialen Medien zu dem Thema erhöhen oder vor Vorlesungen in den Fachbereichen für die Mental Health Week werben.


Zusammenfassend sind die besuchten Angebote dennoch ein Erfolg und es besteht Bedarf nach mehr. Da mentale Gesundheit ein relevantes Thema für jede Altersklasse ist, sollten laut Auffassung der Campuls gerade solche Angebote mit mehr Präsenz an der Universität stattfinden. Es bleibt zu wünschen, dass sich dies im folgenden Jahr verbessert. Somit könnten mehr Student:innen und Mitarbeiter:innen sich daran beteiligen, etwas Positives für ihre Gesundheit zu tun.

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